Montag, 3. Juni 2013
Thema: Life
Vorher hab ich im Lokalradio gehört, dass morgen an meiner Schule der Unterricht ausfällt wegen dem Hochwasser. Okey, und weil ich ja nett bin hab ich das gleich mal auf Facebook gepostet, damit die Leute aus meiner Klasse das wissen :D Und jetzt gibt's ne ewige Diskussion ob das stimmt oder nicht [verdammt, mein Handy vibriert dauernd -_-] weil auf keiner Internetseite meine Schule erwähnt wird, könnte aber auch sein, dass das ist, weil wir ja sowas wie ne Privatschule sind.
Und aaaach du Kacke, jetzt kommt wer daher mit "jaaaa, in dem Ort unserer Schule is grade der Damm gebrochen!" :D
Hjaaa, ich denk mal, das war's mit Schule morgen, nä? :D Jetz kann man nämlich auf der Straße gar nicht mehr fahren, die war eh schon gesperrt heute Nachmittag...und da, wo noch nicht gesperrt war, sind schon 5cm Wasser auf der Straße gewesen :D Und wenn jetz der Damm gebrochen ist, na danke!
Naja, jetzt guck ich mal Tagesschau und dann gucken wir weiter...
Sagt mal, ist bei euch das mit dem Hochwasser auch grade so schlimm oder seid ihr verschont?!




Thema: Writing
„Er starrt dich an…“, flüsterte Rowan und riss mich aus meinen Gedanken.
„Ach komm, bestimmt nicht, wieso sollte er auch?“, versuchte ich sie davon abzulenken, dass auch ich ihn angestarrt hatte.
„Sag mal, kennst du ihn? Der sieht nämlich richtig, richtig gut aus!“, sagte sie.
„Nein, ich kenn ihn nicht. Es könnte sein, dass ich ihn schon mal irgendwo gesehen hab, aber ganz sicher bin ich mir nicht.“, erwiderte ich. Das war nicht mal gelogen. Ich hatte ihn ja wirklich schon mal irgendwo gesehen, aber ganz sicher war ich mir nicht.
Den Rest des Unterrichts musste ich mir Rowans Schwärmereien darüber anhören, wie toll Rafail doch aussah und dass er bestimmt total nett war und dass sie in unbedingt kennen lernen musste.
Ich blendete sie aus und war wahnsinnig froh, als es zur Mittagspause läutete.
„Schau mal! Da ist Rafail! Ich frag ihn, ob er sich zu uns setzen will!“, rief Rowan plötzlich und sprang auf. Rafail stand mit seinem Tablett unschlüssig neben der Essensausgabe und schaute sich nach einem freien Platz um. Ich beobachtete Rowan wie sie zu im rüber ging, etwas sagte und eine unbestimmte Handbewegung in die Richtung unseres Tisches machte. Rafail nickte und folgte ihr.
Als sie an unserem Tisch angekommen waren, setzte Rafail sich auf den Platz gegenüber von mir und Rowan stellte uns vor.
„Also das ist Adam, das ist Elinor und das ist Ryan!“, stellte sie uns vor. Zaghaft lächelte ich Rafail an, weil ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Ich war noch nie besonders gut im Umgang mit Menschen gewesen, die ich nicht gut kannte.
„Und, wie ist das so, wenn man zu Hause unterrichtet wird?“, begann Adam ein Gespräch. Während Rafail ihm erzählte, dass es ziemlich langweilig war und dass er es viel unterhaltsamer fand, zur Schule zu gehen, stocherte ich mit gesenktem Blick in meinem Essen herum. Irgendwie fühlte ich mich in Rafails Anwesenheit unwohl. Er wirkte irgendwie überheblich, eingebildet, so, als würde er denken, er sei etwas Besseres.
Irgendwie wusste ich, dass er nicht der Junge aus meinem Traum war, denn diesen Jungen hätte ich gemocht, zumindest tat ich das in meinem Traum. Aber Rafail mochte ich nicht, er war mir schlicht und einfach unsympathisch. Rowan und Adam hingegen schienen total vernarrt in ihn zu sein. Rowan himmelte ihn immer noch an und Adam versuchte, so cool wie nur irgend möglich zu wirken, was ihm aber leider total misslang. Ryan hingegen hätte mein Spiegelbild sein können. Er stocherte genau wie ich in seinem Essen herum und beteiligte sich ebenfalls nicht im geringsten am Gespräch.
„Elinor, was ist denn heute mit dir? Du isst schon wieder kaum etwas und du wirkst schon wieder so abwesend!“, sagte Rowan plötzlich zu mir.
„Es ist nur…nichts. Ich bin nur müde.“, erwiderte ich.
„Hast du heute Nacht auch so schlecht geschlafen wie ich?“, fragte Ryan und ich warf ihm einen dankbaren Blick zu.
„Ja…ich weiß auch nicht, warum. Vielleicht, weil Jamie wieder mal zu mir gekommen ist weil er Angst im Dunkeln hatte.“, sagte ich und grinste um meine Lüge zu vertuschen.
Rafail sah mich mit durchdringendem Blick an. Er setzte dazu an, etwas zu sagen, ließ es aber dann doch bleiben. In dem Moment tönte die Stimme des Direktors aus den Lautsprechern, die uns verkündete, dass die Mittagspause zu Ende war. Ich lief mit Ryan noch zu den Mülleimern, um unsere Behälter zu entsorgen.
„Sag mal, findest du Rafail auch irgendwie seltsam? Ich meine, er ist… irgendwie unsympathisch, so überheblich, als würde er denken er sei was Besseres. Ich mag ihn irgendwie nicht.“, sagte Ryan unvermittelt. Ich nickte nur zustimmend.
„Rowan und Adam scheinen ganz begeistert von ihm zu sein. Ich verstehe nur nicht ganz, warum.“, sagte ich, als wir zurück ins Klassenzimmer gingen. Adam, Rowan und Rafail saßen schon wieder auf ihren Plätzen und Rowan sah mich mit leuchtenden Augen an, als ich mich neben sie setzte.
„Ist er nicht toll? Ich meine, er sieht so gut aus…und dann ist er auch noch total nett!“, fing sie an. Bevor ich irgendetwas hätte sagen können betrat der Lehrer das Klassenzimmer und fuhr mit seinem Unterricht vor. Ich merkte, dass Rowan mir weiterhin von Rafail vorschwärmte, aber ich blendete sie aus und sie gab sich damit zufrieden, dass ich in regelmäßigen Abständen nickte, ihr zustimmte und ‚Mhm‘ machte. So ging es die zwei Stunden bis zum Unterrichtsende dahin und ich war unendlich froh, als es vorbei war. Rowan sprang sofort auf und rannte vor zu Rafail, was mir irgendwie klar gewesen war. Adam tat ihm Grunde genommen das gleiche, allerdings in dem Versuch, betont cool zu wirken. Hinter mir hörte ich Ryan leise lachen.
„Was ist denn?“, fragte ich ihn.
„Nichts…haha…sieh dir doch nur die zwei an. Wie sie ihn anhimmeln! Haha – was hat der Typ nur gemacht, dass die ihn so toll finden? Ich mein, der ist doch einfach nur total selbstgefällig und überheblich, findest du nicht?“, kicherte er.
„Gute Frage…das geht bei Rowan schon so, seit die ihn das erste Mal gesehen hat.“, sagte ich und grinste, als ich beobachtete, wie Rafail aufstand und das Klassenzimmer verließ, während Rowan und Adam ihm hinterherdackelten.
„Na komm, gehen wir. Wenigstens sind wir beide nicht so besessen von dem Typen.“, lachte Ryan, legte mir einen Arm um die Schulter und zog mich aus dem Klassenzimmer. Irgendwie fand ich es ja ganz amüsant, wie die beiden sich verhielten, aber irgendwas daran bereitete mir auch Sorgen.
Ryan und ich liefen gemeinsam zur Haltestelle. Schon von weitem sah ich die uniformierten Sicherheitsangestellten, die vor einem Sicherheitstransporter herumrannten. Was war da nur los? War wirklich etwas passiert oder war das nur eine Übung für den Notfall?
Als wir näher an die Haltestelle kamen, fiel mir der suchende Blick der Sicherheitsangestellten auf. Offensichtlich wollten sie jemanden festnehmen. Aber wen nur?
Plötzlich brüllte einer der Beamten „Da ist er!“ und deutet in unsere Richtung. Ich drehte mich um, um zu sehen wen er meinte, aber hinter mir stand niemand.